Bayerische Hallen-Leichtathletik Mehrkampfmeisterschaft

(7-Kampf) in Fürth

17 der qualifizierten 21 bayerischen Mehrkämpfer der Altersgruppe männliche Jugend U18 trafen sich im Rahmen der Bayerischen Mehrkampfmeisterschaften in der Halle des LAC Quelle in Fürth am Wochenende des 21./22. Februar, um ihre Meister zu ermitteln. Zwei harte und spannende Tage lagen vor ihnen.

Nach ca. 90-minütigem Aufwärmen begann der Wettbewerb mit der kurzen aber sehr intensiven Disziplin, dem  60 m Sprint. Philipp Rostan konnte hier seine Explosivität und Schnelligkeit voll zur Geltung bringen und übernahm mit 690 Punkten die Führung im Gesamtklassement.  Bereits 30 Minuten später mussten die Mehrkämpfer ganz andere Qualitäten beim Kugelstoßen vorweisen. Rostan überzeugte mit 11,88 m (5 kg Kugel) und musste mit dem dritten Platz in dieser Disziplin nur Yannik Bastian vom LAZ Kreis Würzburg in der Gesamtwertung  knapp an sich vorbeiziehen lassen. Mit dem Stabhochsprung kam als Nächstes Rostans Lieblingsdisziplin. Mit übersprungenen 3,95 m und Platz zwei in der Disziplinwertung konnte er wieder ein paar Punkte zwischen sich und die Konkurrenz legen und übernahm erneut die Gesamtführung.  Durch die notwendigerweise lang beizubehaltende Konzentration, aber auch das ständige disziplinspezifische Aufwärmen und Lockern, zeigten sich jetzt im  ganzen Teilnehmerfeld  deutliche Müdigkeitserscheinungen. Da hieß es beim für den ersten Tag abschließenden Weitsprungwettbewerb nochmals mentale Stärke zu zeigen und die Zähne zusammenzubeißen.  Da die Möglichkeiten des Trainings im Weitsprung im Winter sehr eingeschränkt sind, war der erste Sprung eine Art Standortbestimmung.  Mit 5,97 m kratzte Philipp Rostan überraschend an der „magischen“ 6 m Marke. Nach einem nicht ganz optimalen zweiten Versuch mit  5,82 m traf er den Absprungbalken beim dritten Sprung jedoch perfekt und landete bei unglaublichen 6,38 m. Nur Manuel Riemer, TSV Wasserburg, sprang mit 6,46 m noch etwas weiter und übernahm am Ende des ersten Tages mit 2.580 Punkten und minimalen zwei Punkten Vorsprung auf Philipp Rostan die Gesamtführung.

Der zweite Wettkampftag versprach spannend zu werden, da Rostan wusste, dass seine Schokoladendisziplinen bereits vorbei waren und er nun ums Stockerl kämpfen musste.  Als er dann den von den meisten Mehrkämpfern gefürchteten  60 m Hürdenlauf mit einer persönlichen Bestleistung von 9,32 Sekunden als Sechstbester hinter sich gebracht hatte, zeichnete es sich ab, dass es etwas mit der ersehnten Medaille werden könnte. Beim Hochsprung standen für ihn am Schluss 1,61 m zu buche, was immer noch den 3. Platz in der Gesamtwertung nach 6 Disziplinen bedeutete. Nun begann für alle die Rechnerei vor dem abschließenden 1000 m Lauf. Die 1000m gestalteten sich noch spannender als erwartet. Rostan, wahrlich kein Mittelstreckenläufer, versuchte den Abstand zum Vierten, Yannik Bastian, im erträglichen Rahmen zu halten, was ihn schon über die Grenze seines Leistungsvermögens hinaus forderte. Was er in seiner Anstrengung nicht sehen konnte war der unglaubliche Lauf von Simon Holländer von der LG Sempt, dem man die Strapazen der beiden Tage nun kaum mehr anmerkte. 41 Sekunden hatte der Sempter Trainer ausgerechnet musste er Rostan abnehmen, um den begehrten Platz auf dem Siegerpodest zu übernehmen. Bereits nach 800m war Rostans scheinbar riesiger Vorsprung aufgebraucht. Bereits nach Luft schnappend und mit eindeutigem Tunnelblick warf Rostan jedoch seine überragenden Sprintfähigkeiten in der letzten Runde in die Waagschale und rettete im Endspurt 1,45 Sekunden ins Ziel. 30 Minuten später und wieder gut erholt konnte er nach zwei langen Wettkampftagen seine Bronzemedaille überglücklich in Empfang nehmen.

 Herzlichen Glückwunsch!

Philipp Rostan bei der Siegerehrung im Hallen-Siebenkampf der männlichen Jugend U18 (rechts)

Philipp Rostan mit der Bronze-Medaille

 

Philipp Rostan erkämpft Platz auf dem Stockerl

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